Nick Veasey geht in Röntgenaufnahmen allem auf den Grund
Bis auf die Knochen
Der Fotograf Nick Veasey will zum Wesen der Dinge vordringen. Immerhin kommt er bis zu ihren Skeletten. Ob die Aufnahmen auch einen Wesenskern nachweisen, können die Besucher des Ateliers Jungwirth in Graz bis 4. Juni 2011 selbst beurteilen.
Der 1962 geborenen Brite Nick Veasey spielt mit dem, was hinter dem schönen Schein steckt. Er sagt: "Die Gesellschaft ist besessen von Oberflächlichkeiten, von Prominenten und teuren Modemarken. Ich will diese Fassaden runter reißen und ins Innere schauen. Schauen, wie die Dinge wirklich sind." Zu diesem Zweck nistete er sich auf einem still gelegten Militärgelände ein, wo er ein hochleistungsfähiges Röntgengerät aufbaute. Sollte ein Arbeitsunfall passieren, würden ihn die Folgen binnen drei Monaten umbringen. Seine wichtigste Arbeitskleidung sei daher eine Unterhose aus Blei.
Seine Röntgenprojekt umfassen die Röntgenbilder einer Tarantel, Kylie Minogues Unterwäsche, eine Boeing 777 oder das Skelett eines Seeigels. Diese Dinge geben sicherlich nicht preis, "Wie sie wirklich sind". Vielmehr offenbart ihr Innenleben mehr über Mechanik als über eine geheimnisvolle Essenz. Aber vielleicht will Veasey ja gerade vermitteln, dass hinter jeder Oberfläche nur eine weitere Wahrheit steckt. Und es kommt auf uns an, wann wir aufhören zu suchen.
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