Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
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Ausgerottet

Klaus Pichler dokumentiert das Petunien-Gemetzel

Der Fotograf Klaus Pichler untersucht in seinen Bildern die weltweite Vernichtung genmanipulierter, lachsfarbener Petunien, die als „Petunien-Gemetzel“ bekannt wurde (bis 22. September 2024).

Im Mai 1990 wurden auf dem Gelände des Max-Planck-Instituts für Züchtungsforschung in Köln 30.700 gentechnisch veränderte Petunien ausgepflanzt. Den Pflanzen war ein Gen von Maispflanzen eingesetzt worden, das die Petunien lachsfarben statt weiß blühen ließ. Erstmalig durften gentechnisch veränderte Pflanzen in Deutschland unter freiem Himmel wachsen. Vorausgegangen waren lange parlamentarische Diskussionen, aufwendige Genehmigungsverfahren und heftige Proteste von Umweltschützern. Nach dem Versuch wurden alle Pflanzen zerstört, um eine Verbreitung der gentechnisch veränderten Petunien zu verhindern.

Doch im Mai 2015 entdeckte der Biologe Teemu Teeri, als er den Bahnhof von Helsinki verließ, einige leuchtend orangefarbene Petunien in einem Blumentrog. Er war überrascht und nahm ein paar Stängel für Tests in seinem Labor mit. Bis 2020 wurden 143 Varianten der orangefarbenen Petunien entdeckt, die alle dieselbe gentechnische Sequenz aufwiesen wie die der Pflanzen des Versuchs von 1990. Das Petunien-Gemetzel erzählt die Chronologie des Falls mit Fotos, Faksimiles und Artefakten. Dazu ergänzen fiktive Elemente das Archivmaterial.


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