Fotos, die unser Bild von der Welt erhellen

Von Nicht-Fotografen unbemerkt explodierte 1964 ein Apfel, den eine Kugel durchbohrte. Diesen eigentlich nicht sichtbaren Moment hielt Professor Harold „Doc“ Edgerton fest, der damit sowohl ein Kunstwerk, als auch eine Meisterleistung der Elektrotechnik schuf. Seine Nachfolgerinnen und Nachfolger sind in der Alfred Ehrhardt Stiftung in Berlin zu sehen. Unter dem Titel „Imagine Another Perspective“ stellen vom 13. Juli bis 8. September 2024 Mandy Barker, Caleb Charland und Maija Tammi ihre wissenschaftlich inspirierten Werke aus.

• Die Fotografien der britischen Künstlerin Mandy Barker (geboren 1964) wirken zunächst wie fantastische Geschöpfe und Galaxien. Erst bei näherer Betrachtung offenbart sich, dass diese Bilder in Wirklichkeit maritime Plastikabfälle zeigen, die Barker selbst weltweit gesammelt hat. Fotografie, so hofft die Künstlerin, hat die Macht, Menschen für das Problem zu sensibilisieren oder sogar zum Handeln zu ermutigen.
• Der amerikanische Künstler Caleb Charland (geboren 1980) beschäftigt sich in seiner Serie „Back To Light“ mit einem klassischen Experiment aus dem Schulunterricht – der „Kartoffel-Batterie“: Hierbei steckt man in die Seite einer Kartoffel einen galvanisierten Nagel und in die andere einen Kupferdraht, wodurch ein schwacher elektrischer Strom entsteht. Dieser schlichte Versuchsaufbau erweckte in zahllosen Kindern und Erwachsenen die Neugier, wie die Welt funktioniert. Neben der Suche nach überraschenden Energiequellen untersucht Charland auch das geheime Leben der Pflanzen.
• Die finnische Künstlerin Maija Tammi (geboren 1985) erforscht in ihrer Serie „Immortal’s Birthday“ das Leben der Hydra vulgaris, eines kleinen Süßwasser-Polypen, der nicht altert. Damit verbunden ist natürlich auch die menschliche Hoffnung auf Unsterblichkeit. Ihr Werk zur Hydra verbindet griechische Mythologie und Spiritualität mit Technologie und biologischer Forschung.