Aufbruch

Ruth Orkin (1921 bis 1985) gehörte ab den 1940er-Jahren zu den wichtigsten Profifotografinnen. Sie arbeitete als Bildjournalistin für Zeitungen wie die New York Times und für Magazine wie Life.

Jetzt sind im Archiv ihrer Arbeiten bislang unveröffentlichte Aufnahmen aufgetaucht, die ein Thema verbindet: Frauen in den 1940er- und 1950er-Jahren, ihr Alltag und der beginnende Ausbruch aus herkömmlichen Rollenbildern. Es sind nicht nur Prominente und Schauspielerinnen wie Doris Day, sondern Orkin lichtete auch ganz normale berufstätige Frauen ab, die etwa als Kellnerinnen oder Stewardessen ihren Lebensunterhalt verdienten. Daneben bieten die Fotos des Bildbands einen Einblick in den damaligen Alltag, in Friseursalons, das Familienleben und die Freizeitgestaltung.

Viele der Bilder entstanden in New York, wo sich die Fotografin nach ihrer Kindheit und Jugend in Hollywood 1943 niedergelassen hatte. Der Großteil der 111 in „Women“ abgedruckten Fotos ist naturgemäß schwarz-weiß, doch sorgen auch einige immer wieder eingestreute Farbaufnahmen für Abwechslung. Eine kurze Einleitung (auf englisch) der Kuratorin und Publizistin Nadine Barth rundet das Buch ab.

Nadine Barth, Katharia Mouratidi (Hrsg.): Ruth Orkin. Women. Hatje Cantz 2023, 144 Seiten, Hardcover, ISBN 978 3 7757 5685 3, Preis: 38 Euro