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Schamlos oder hellsichtig?

Drei Blicke

Florence Henri (1893 bis 1982), Lisette Model (1901 bis 1983) und Diane Arbus (1923 bis 1971) fingen ihre Mitmenschen in einem grellen Licht ein. Daher ist ihr Werk bis heute umstritten. Die einen prangerten ihren schonungslosen Blick an, die anderen priesen ihre Hellsicht.

Diane Arbus etwa widmete sich viel den Außenseitern der Gesellschaft, den Gauklern oder Transvestiten. Ihr mitleidloser Blick auf diese „Freak Show“ wurde von der Kritikerin Susan Sontag als „inhuman“ angeprangert. Arbus selbst sah zwar die Schicksale derjenigen vor der Linse, und dass sie durch Geburt, Religion oder Behinderung bestimmt wurden. Aber sie sagte: "Jedes Milieu ist eine Welt für sich, eine Subkultur mit jeweils anderen Regeln." Radikaler als Henri und Model suchte sie das Menschsein im Fremden und bei Randexistenzen.

Die Ausstellung „Henri – Model – Arbus: Menschenbilder“ ist bis 20. April 2014 geöffnet. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein lesenswerter Katalog.

Bild: Florence Henri, Frau mit Pockennarben, um 1930, Silbergelatineabzug, Museum Folkwang, Essen

 


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