Hersteller | Fujifilm | |
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Modell | X-E2s | |
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Schon ihr Name lässt es vermuten: Bei der X-E2S handelt es sich um eine verbesserte Version der 2013 vorgestellten X-E2. Diese Neuerungen sind so umfassend, dass sie nicht als „Firmware“-Update der bisherigen X-E2 realisierbar waren, sondern durchaus ans Eingemachte gehen. So arbeitet die neue X-E2S jetzt mit einem verbesserten AF-System, das im Test eine deutlich flottere Leistung zeigte und speziell bei der Aufnahme von bewegten Motiven einen großen Schritt nach vorne darstellt. Es entspricht jetzt dem aktuellen Stand der X-T1 und X-T100-Modelle des Herstellers. Dabei wurde auch die Empfindlichkeit der Phasendetektionsmessung, die auf entsprechenden AF-Sensoren direkt auf dem Aufnahmechip basiert, von EV 2,5 auf EV 0,5 erheblich gesteigert, sodass jetzt auch Motive mit geringer Beleuchtung und stark reduzierten Kontrasten erkannt und scharfgestellt werden.
Im Gegensatz zur in Ausgabe 4/2016 getesteten Fujifilm X-Pro2, die ein völlig neues Aufnahmesystem nutzt, bleibt es in der Fujifilm X-E2S beim „X-Trans CMOS II“-Bildsensor. Der APS-C große Aufnahmeeinheit liefert eine Auflösung von 16,3 Megapixel und arbeitet ohne Tiefpassfilter, um eine maximale Bildschärfe zu erzielen. Der dadurch gesteigerten Moiré-Gefahr begegnet sie unter anderem mit der – gegenüber herkömmlichen Bildsensoren mit Bayer-Muster – eher eigenwilligen Anordnung der Rot-, Grün- und Blaufilter. Diese soll laut Fujifilm an die Kornstruktur des klassischen analogen Filmmaterials erinnern.
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Der bei der X-E2S auf den ersten Blick anscheinend nur geringfügig veränderte Griffwulst rechts an der Frontseite macht sich in der Handhabung positiv bemerkbar, die Kamera liegt mit ihm besser in der Hand. Nur für größere Hände bleibt die X-E2S etwas zu klein. Bei den weiteren Bedienelementen gibt es zwar durch die Konfiguraton des Menüs und Definition der Funk-tionstasten Neues, aber insgesamt ist das ursprüngliche Konzept geblieben. Dazu gehört etwa die Einstellung der Verschlusszeit über das große Rad auf der Oberseite.
Die zuvor etwas stiefmütterlich behandelten Wi-Fi-Funktionen der Kamera wurden ebenfalls erweitert. Mit der neuen App „Camera Remote“ kann man die X-E2S fernsteuern und etwa im manuellen Belichtungsmodus Blende und Verschlusszeit vom Smartphone aus festlegen.
Das per Q-Taste erreichbare Schnellmenü der Kamera wurde überarbeitet. Es lässt sich vom Anwender bequem konfigurieren. Er kann bis zu sieben (!) eigene Einstellungs-Sets speichern. Die Eingaben erfolgen über eine Mischung aus Steuerfeld-Navigation und Verwendung des Drehrads auf Daumenhöhe, das auf Druck auch als Bestätigungsschalter dient.
Viele Funktionen sind konfigurierbar, auch wenn die Einstellmöglichkeiten nicht die extreme Vielfalt erreichen, die etwa die große Schwester X-Pro2 erlaubt. Dennoch kann man auch bei der X-E2 zum Beispiel die Funktion des „Fn“-Schalters auf ihrer Oberseite definieren. Hier sind für den Serienbildmodus zwei Geschwindigkeiten wählbar, „Bracketing“-Fotoserien mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen festlegbar, ISO-Einstellungen, Filmsimulationen sowie Weißabgleichseinstellungen und vieles mehr durchzuführen.
Im Serienbildmodus erreicht die Kamera wahlweise sieben oder drei Bilder pro Sekunde. Im schnelleren Modus konnten im Test bei reiner JPEG-Aufzeichnung 19 Bilder in Folge aufgenommen werden, bevor der Schreibprozess die Aufnahmen ins Stocken gerieten ließ. Das reicht für Hobby-Anwendungen aus, für professionelle Sportaufnahmen allerdings nicht. Dafür scheint die Kamera nicht unbedingt konzipiert zu sein, sondern eher für Street-Fotografie, Architekturaufnahmen, Porträts und ähnliches.
Im Sucher zeigt die Kamera ein hochauflösendes elektronisches Bild. Seine Qualität ist hervorragend, die Schärfe sehr hoch. Beides gemeinsam erlaubt im Zusammenspiel mit der automatischen Umschaltung zwischen Rückseiten-LCD und Sucher durch den „Augensensor“ ein komfortables Arbeiten. Leider besitzt die Kamera keinen klappbaren Monitor, der bei Aufnahmen in Bodennähe oder in vielen anderen Situationen sinnvoll einsetzbar wäre.
Der kleine Klappblitz der Kamera dagegen ist hilfreich etwa beim Aufhellen von Porträts im Gegenlicht oder auf kurze Distanz bei Innenaufnahmen. Per Blitzschuh kann die Kamera auch mit Systemblitzen arbeiten und diese per TTL-Messung steuern. Außerdem sind damit Fernauslöser für eine Studioblitzanlage nutzbar.
Im Vergleich zur neuen X-E2S stehen kompakte MFT-Systemkameras wie die Olympus PEN E-PL7. Hier bietet die Fujifilm durch die größere Aufnahmefläche ihres X-Trans-CMOS-Sensors einen Vorsprung. Ihr Objektivangebot ist jedoch kleiner, sodass die Entscheidung für eine X-E2S bewusst zum Beispiel wegen ihrer erfreulich analogen Bildcharakteristik fällt.
Pro: Die Bildqualität ist sehr gut, die Handhabung einfach und die gesteigerte Geschwindigkeit des AF bringt die X-E2S auf aktuellen CSC-Stand. Das Retro-Design ist zudem noch sehr schick.
Contra: Für große Hände sind Kamera und Funktionsschalter etwas zu klein. Allerdings wurden etwa die Steuerfeldtasten gegenüber der Ur-X-E griffiger und erhielten einen klareren Druckpunkt.
Die Fujifilm X-E2S ist ein kompaktes Systemmodell, das einen günstigen Einstieg in die X-Welt erlaubt. Zu den Vorteilen zählen der von Fujifilm entwickelte „X-Trans CMOS II“-Sensor, der auch umfangreiche Filmsimulationen von analogem Material erlaubt. Die Handhabung der Kamera wurde gegenüber der Vorgängerin in vielen Punkten verbessert, vor allen Dingen der jetzt deutlich schnellere Autofokus verdient Pluspunkte. Das Retro-Design verleiht der Kamera Charme. Ihre digitalen Merkmale wie der hochauflösende Sucher sind auf dem aktuellen Stand.
Es gehört inzwischen zum Standard in der Kameraklasse der X-E2S, auch Videos in Full-HD-Qualität aufnehmen zu können. Die neue Fujifilm macht dabei keine Ausnahme, sondern liefert ebenfalls alternativ zu ihren Fotos auch Filme mit 1.920 mal 1.080 Pixel. Ganz dicker Pluspunkt: Sie kann diese Auflösung auch mit einer Bildfrequenz von maximal 60 Aufnahmen pro Sekunde aufzeichnen, was der Darstellung von schnellen Bewegungen entgegen kommt.
Ihre Filme sichert sie in Apples QuickTime-Format, nutzt also MOV-Dateien als „Container“ für ihre H.264-Aufnahmen. Diese sind in jedem handelsüblichen Schnittprogramm problemlos bearbeitbar.
Wer ganz gezielt auf die jeweilige Aufnahmesituation eingestellte Filmaufnahmen erstellen möchte, kann manuelle Belichtungsvorgaben treffen. Auch die Lichtempfindlichkeit ist über den ISO-Wert regelbar.
Auch der Tonpegel ist einstellbar, aber ein Mikrofonanschluss für externe Aufnahmelösungen fehlt leider.
Die Ergebnisse der Kamera liegen auf dem Niveau bisheriger Fujifilm-X-Kameras, kommen leider nicht an die deutlich verbesserte Videoleistung der großen Schwester X-Pro2 heran (siehe FOTO HITS 4/2016). Mit einer Auflösung von lediglich 412 von 1.080 Linien in der Bildhöhe liefert die X-E2S ein sehr weiches Bild. Zudem sorgen deutlich sichtbare Aliasing- und Moiré-Effekte für ein unterdurchschnittliches Ergebnis. Die Farbdarstellung dagegen ist sehr gut.
Die Qualität der Videoaufnahmen der Fujifilm X-E2S fällt hinter den Ergebnissen der neuen Fujifilm X-Pro2 mit ihrem neuen Aufnahmesensor deutlich zurück. Die X-E2S dagegen liefert wie die bisherigen X-Modelle nur befriedigende Ergebnisse im Filmmodus, die mit ihren sehr guten Fotoergebnissen nicht mithalten.